
Events 2025
31.03.-31.10.2025: Ausstellung "Finsterlay im Geysir" Geysir Museum, Andernach. Verlängert!
17.05.-01.06.2025: Ausstellung "Finsterlay - Eine Spurensuche" Altes Pfandhaus, Köln


Finsterlay
Finsterlay
Lay (oder Ley) ist ein altes Wort für Felsen oder Klippe. In der Eifel bezeichnet man auch die alten Basalt-Steinbrüche als Lay oder Layen.
Beim Ausbruch des Bellerberg- und des Wingertsberg-Vulkans, in der Osteifel zwischen den Orten Mendig, Ettringen, Kottenheim und Mayen gelegen, ergossen sich vor etwa 200.000 Jahren drei Lavaströme in die umliegenden Täler, erkalteten und bildeten eine Basalt-Schicht von bis zu dreißig Metern Dicke.
Dieses Gestein wird seit mehr als 7000 Jahren, von der Jungsteinzeit bis in die Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, hauptsächlich zur Gewinnung von Mühlsteinen, später als Baumaterial abgebaut. Das sogenannte Mayener Grubenfeld bildet das älteste Bergbaurevier nördlich der Alpen.
Durch die Jahrhunderte wurde das Gestein mit unterschiedlichen Methoden abgebaut, seit dem Mittelalter auch im Untertagebau. Dabei entstanden Schächte und Höhlen, die später als Lagerkeller für Brauereien genutzt wurden.
Das gesamte Gebiet ist heute Teil des "Mühlsteinreviers Rhein/Eifel", das sich auf dem Weg zum UNESCO Weltindustrieerbe befindet.
Finsterlay
7000 Jahre
Eine Besonderheit des Gebiets ist es, dass man bei Wanderungen und Spaziergängen jederzeit auf Relikte dieser 7000-jährigen Kulturgeschichte stoßen kann. Man findet Kräne, Loren und Schienen, die zum Abtransport der Steine gebraucht wurden. Mitten im Wald stehen plötzlich bizarre Felsformationen, an anderer Stelle gelangt man an steile Abbrüche, die -zig Meter in die Tiefe abfallen. Alte, bemooste Stützmauern oder Fundamente für Kräne zeigen an, wo einst die kleinen oder Kleinst-Betriebe ihren Steinbruch hatten.
Oft ist es schwierig zu erkennen, wo die Natur in das Menschengemachte übergeht -
oder umgekehrt. Diese Landschaft wurde durch die Kräfte des Vulkanismus, aber auch durch den Menschen geformt. Seit die Steinbrüche aufgegeben wurden, kommt die Natur zurück und besiedelt die Spuren, die der Mensch hinterlassen hat.


Finsterlay
Spurensuche
Finsterlay ist eine fotografische Spurensuche von Marc Hillesheim und Olaf Kaul. Wir suchen Orte, an denen Natur und Mensch miteinander in Beziehung getreten sind und dokumentieren mit einem künst-lerischen Blick den Zustand dieser Beziehung.
Die mystische Kraft dieser Orte speist sich aus der Unvermitteltheit, mit der sie aus dem Verborgenen treten, wenn man zufällig auf sie stößt. Um dies zu visualisieren, nutzen wir die Fokussierung durch das Licht auf unseren Nachtaufnahmen. Durch die Lichtführung isolieren wir die Orte von ihrer Umgebung und inszenierensie als Denkmäler von Zeit und Verwandlung.
Die Nacht und die Finsternis sind wesentliche Elemente unserer Erfahrung, die wir in unseren Bildern
transportieren möchten. Die Kälte der Nacht in den Basaltgruben, die ewige Dunkelheit in den Lavakellern, wo sich vor Jahrhunderten unsere Vorfahren durch das Innere des Vulkanstroms gegraben haben. Unsere Arbeitist auch eine Verneigung vor diesen Menschen, denn es sind ihre Spuren,
denen wir heute folgen.



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